Die Avenue des Champs Élysées [avəˌnydeˌʃɑ̃zeliˈze] (auch kurz Champs Élysées oder umgangssprachlich Les Champs genannt) ist eine Prachtstraße in der französischen Hauptstadt Paris. Sie ist durchgehend gepflastert, 70 Meter breit und 1910 Meter lang. In ihrer ganzen Länge im 8. Arrondissement gelegen, beginnt sie an der Place de la Concorde und endet an der Place Charles-de-Gaulle. Sie bildet den mittleren Teil der Sichtachse Axe historique zwischen dem Obelisken (Place de la Concorde) und dem Arc de Triomphe (Place Charles-de-Gaulle).
Das jenseits der Gärten des Palais des Tuileries gelegene Gebiet bestand ursprünglich aus Feldern und Gärten. Im Jahr 1616 ließ Maria von Medici im südlichen Bereich dieses Geländes das Nordufer der Seine mit dem sogenannten Cours la Reine (später umgangssprachlich auch Petit Cours), einer noch heute bestehenden, mit Baumreihen bepflanzten Promenade (frz. cours), säumen.
Rond-Point des Champs Elysées (um 1880)Unter Ludwig XIV. und auf eine Initiative des Ministers Colbert hin entwarf und gestaltete im Jahr 1667 André Le Nôtre weiter nördlich, parallel zum Cours la Reine eine zweite Promenade. Exakt in der Verlängerung der Zentralallee des Tuileriengartens gezogen bildete dieser Grand-Cours, aus dem die Champs Elysées hervorgingen, gleichzeitig eine nach Westen ausgerichtete Schauachse.[1]
Im Jahre 1724 wurde die Gartenachse des Tuileriengartens mit der Promenade verbunden und bis zur Place de l’Étoile (heute Place Charles-de-Gaulle) erweitert. Der Plan de Turgot von 1739 zeigt, dass noch ein Streifen mit Wegen und Feldern die große Achse des Tuileriengartens von der Avenue des Tuileries trennte (die damals ein rundes Bassin an der Stelle des heutigen Rond-Point war). Ausgangspunkt war der Cours de la Reine (noch heute ein Teil der Uferstraße an der Seine), von dem aus eine unbefestigte Straße die Tuilerien und die westlich gelegenen Gärten trennte. Die „Elysischen Felder“ waren ein offener Platz innerhalb der Tuilerien und rundum mit Baumgruppen bepflanzt. Nach Osten hin war der Louvre (in den Karten als Vieux Louvre bezeichnet) noch nicht Teil der Straße, sondern von anderen Gebäuden umgeben. Nach Westen öffnete sich die Avenue des Champs Élysées zu einer neugeschaffenen Place du Pont Tournant, die bald darauf nach Louis XV. benannt wurde und heute Place de la Concorde heißt.
Avenue des Champs Élysées (1968)Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Champs Élysées sehr beliebt, die gewachsenen Baumgruppen ergaben jetzt rechteckige Lichtungen (cabinets de verdure) und die Gärten der Gebäude im Stadtteil Faubourg Saint-Honoré grenzten an den Park. Das größte dieser Gebäude war der 1722 fertiggestellte Élysée-Palast. Eine halbkreisförmige Häuserfront bildete jetzt den nördlichen Rand des Rond-Point. Die Straße vom Rond-Point zur Place de l’Étoile, wo heute zwölf Straßen zusammentreffen, wurde in der Regierungszeit Napoleons I. errichtet, der durch großangelegte städtebauliche Projekte Paris nicht nur grundlegend modernisieren, sondern auch umfassend verschönern wollte. Erst 1828 gelangte die Avenue in den Besitz der Stadt Paris, die Fußwege, Brunnen und eine gasbetriebene Straßenbeleuchtung hinzufügte.
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Champs Élysées zur Prachtstraße und Einkaufsmeile des aristokratischen und großbürgerlichen Paris, was sich auch an Bauten wie dem anlässlich der Weltausstellung von 1900 erbauten Grand Palais zeigt. Die Avenue selbst wurde mehreren baulichen Veränderungen unterzogen, zuletzt 1993, als die Fußwege verbreitert wurden. Am 20. Juli 1975 endete erstmals die Tour de France auf der berühmten Straße.
Anfang 2021 kündigte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo an, die Champs Élysées bis zum Jahr 2030 für 250 Millionen Euro fußgänger- und umweltfreundlich umzugestalten.[2][3]
La Modiste sur les Champs Élysées
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