Die Çamlıca-Moschee steht weithin sichtbar auf einer Hügelkuppe im Stadtviertel Üsküdar-Çamlıca auf der asiatischen Seite der türkischen Metropole Istanbul. Sie fasst 63.000 Gläubige und gilt damit als die größte Moschee des Landes.
Der damalige Premierminister und heutige Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan erwähnte seinen Plan erstmals im Mai 2012; es wurde ein Architekturwettbewerb veranstaltet und im Sommer 2013 mit dem Bau begonnen. Am 7. März 2019 wurde das Gebäude eröffnet[1], eine offizielle Einweihung durch den Präsidenten fand am 3. Mai statt[2].
Das Projekt steht in der öffentlichen Wahrnehmung in einer Reihe mit Großbauprojekten der Ära Erdogan wie dem Präsidentenpalast, dem Großflughafen, der Schnellfahrstrecke nach Ankara, dem Kernkraftwerk Akkuyu, der Dritten Bosporus-Brücke, dem geplanten Istanbul-Kanal und dem Eisenbahntunnel unter dem Bosporus. Der Bau wurde von Säkularen kritisiert, welche die Moschee als Teil einer Islamisierung der Gesellschaft sehen.[3] Andere Kritiker verwiesen auf die mangelnden Mitwirkungsmöglichkeiten der Bürger[4] und sprachen von einer „imperialen Psychologie“.[5] Befürworter der Moschee wiesen auf die Bevölkerungsexplosion der Stadt hin, die auch neue Moscheen nötig machte.
↑ Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen SPON070319". ↑ Präsident Erdogan weiht Camlica-Moschee ein Hürriyet.de, 3. Mai 2019, abgerufen am 4. Mai ↑ Senada Sokollu: Umstrittenes Moschee-Bauprogramm in Istanbul. dw.de, 24. August 2013, abgerufen am 22. Oktober 2014 ↑ Veronika Hartmann: Wem gehört die Stadt? nzz.ch, 6. Mai 2013, abgerufen am 22. Oktober 2014 ↑ Boris Kálnoki, Christoph B. Schiltz, Daniel Friedrich Sturm: Das Leichentuch ist zu Erdogans Symbol geworden. welt.de, 26. Januar 2015, abgerufen am 26. Januar 2015
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