Moszna Castle

Schloss Moschen ist ein Schloss aus dem 17. Jahrhundert im Barock-, Neogotik- und Neorenaissance-Stil in der Ortschaft Moschen (polnisch Moszna) in der Gemeinde Klein Strehlitz (polnisch Strzeleczki, Woiwodschaft Oppeln/Polen), zwischen den Städten Prudnik und Krapkowice. Das Schloss Moschen war der Sitz der Familie Tiele-Winckler. Es besitzt 365 Räume und ist umgeben von einer weiträumigen Parkanlage. Die Vielzahl der Türme gibt dem Gebäude ein markantes Aussehen.

Geschichte
 
Historische Aufnahme vom Schloss
 
Der mittlere Flügel im barocken Stil
 
Der um die Jahrhundertwende erbaute Ostflügel im Stil der Neogotik und die Orangerie
 
Der von 1912 bis 1914 erbaute Westflügel im Stil der Neorenaissance

Das Schloss wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und gehörte zunächst den Grafen von Proskau. 1768 wurde der Grundstein zum jetzigen Schloss gelegt und man schuf die Grundlage für die gärtnerische Ausgestaltung der Umgebung, zu der die Anlage einer 700 Meter langen Lindenallee gehörte. 1866 erwarb Hubert Gustav von Tiele-Winckler, der Begründer des Geschlechts Tiele-Winckler, das Anwesen inklusive des Dorfes Moschen und der gesamten Parkanlage. Dem Begründer des Geschlechtes wurde im Park ein Denkmal gesetzt. Nach dessen Tod erbte sein Sohn Franz Hubert von Tiele-Winckler das Vermögen und erhielt 1895 den Grafentitel vom Deutschen Kaiser.

In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1896 brannte das barocke Schloss auf ungeklärte Weise nieder und wurde daraufhin im selben Stil wieder aufgebaut. Dabei wurde das Schloss weiter ausgebaut. Der Architekt dieser Ausbauten ist nicht bekannt, jedoch weiß man, dass Franz Hubert von Tiele-Winker selber Ideen verwirklichte. 1900 wurde es durch einen neogotischen Ostflügel und durch den Bau einer Orangerie ergänzt. Von 1912 bis 1914 wurde die Anlage mit dem Bau eines Westflügels im Neorenaissance-Stil erweitert. Im September 1911 und November 1912 besuchte der Deutsche Kaiser Wilhelm II. das Schloss Moschen.

Nach dem Tod von Franz Hubert von Tiele-Winckler im Dezember 1922 ging das Vermögen an seinen Sohn, Klaus Peter von Tiele-Winckler. Dieser ließ im Garten einen Pavillon für seine kostspieligen Hobbys erbauen, wie zum Beispiel Kartenspiele. Graf Klaus Peter von Tiele-Winckler verstarb kinderlos im Jahr 1938. Neuer und letzter Bewohner des Schlosses wurde sein Neffe Günter von Tiele-Winckler. Dieser verließ das Anwesen mit seiner Familie im Februar 1945. Im gesamten Zweiten Weltkrieg blieb das Schloss unbeschädigt. Danach bezog die Rote Armee das Schloss.

Während dieser Besetzung wurde ein großer Teil der Inneneinrichtung zerstört. Nach der Enteignung der Familie Tiele-Winckler und der Verstaatlichung des Gebäudes durch den polnischen Staat diente es als Sitz verschiedener Institutionen, unter anderem ab 1972 eines Sanatoriums. Seit 1997 befindet sich in dem Gebäude das Therapiezentrum für Neurosen. 1998 wurde im Schloss die Schlossgalerie eröffnet. Das ehemalige „Zimmer des Herrn“ wird heute als Bibliothek und Leseraum genutzt, die Schlosskapelle wiederum als Konzertsaal. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Gestüt Moszna, welches 1948 eröffnet wurde. Hier wurden ab den 1960er Jahren die ersten Pferde für den polnischen Leistungssport gezüchtet. Zurzeit befinden sich hier 200 Pferde, welche an internationalen Dressurturnieren teilnehmen, u. a. bei den Olympischen Spielen.[1]

Anna Bedkowska–Karmelita: Reiseführer durch das Oppelner Land. Alkazar, Opole 2009, ISBN 978-83-925591-3-9, S. 43–46.
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