Paestum

Paestum (italienisch Paestum) ist eine als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte Ruinenstätte in der Region Kampanien in der Provinz Salerno in Italien. Der Ort gehört zur Gemeinde Capaccio.

 Basilika/Hera-TempelAntike

Die Stadt wurde unter dem Namen Poseidonia um 600 v. Chr. von Griechen aus Sybaris oder Troizen gegründet.[1] Der Ort ist somit eine Kolonie einer Kolonie, eine sogenannte Pflanzstadt, griech. apoikia. Die fruchtbare Landschaft und umfangreicher Handel führten innerhalb weniger Generationen zu Wohlstand, der sich im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. im Bau großer Tempel ausdrückte, deren Ruinen bis heute erhalten sind. Etwa 400 v. Chr. eroberten die Lukaner die Stadt und benannten sie in Paistos um. Möglicherweise handelte es sich aber auch einfach um eine Verschmelzung der von der Heimat abgeschnittenen Kolonistenkultur mit einheimischen Kulturformen. Bereits vor der Eroberung Paestums durch die Römer wurden Bronzemünzen geprägt, deren Nominalsystem dem der Römischen Republik entsprach.

 auf Triens aus Paestum, 269–89 v. Chr. Rückseite des Triens mit Füllhorn und vier Wertkugeln

274–273 v. Chr. wurde die Stadt im Zuge der Eroberung Kampaniens durch die Römer unter dem Namen Paestum zur latinischen Colonia. Dabei nahmen diese wenig Rücksicht auf alte Sitten und Gebräuche. Allerdings durfte Paestum als einzige griechische Stadt in Unteritalien seine Bronzemünzen bis zur Regierungszeit des Tiberius weiterprägen.[2] Es gab größere Umgestaltungen und möglicherweise einen umfangreichen Austausch der Bevölkerung. In der römischen Kaiserzeit verlor Paestum an Wohlstand und Bedeutung.

Verfall und Wiederentdeckung  Karte der Ruinen von Paestum (1732)

Um 500 n. Chr. fing das Gelände an zu versanden und langsam zu versumpfen, die Malaria breitete sich aus und die letzten Bewohner verließen den Ort. Die Tempelanlage verwandelte sich in eine Art Urwald, der Ort wurde gleichsam vergessen. Nach Zerstörungen im 9. Jahrhundert durch die Sarazenen und im 11. Jahrhundert durch die Normannen wurde Paestum aufgegeben. Der Niedergang wurde durch die Versumpfung des Umlandes und die daraus resultierende Malariagefahr beschleunigt. Die Bewohner siedelten, um der Malaria zu entgehen, auf höher gelegenes Gebiet um und gründeten den Ort Capaccio.

In der Renaissancezeit zitierten verschiedene Schriftsteller und Dichter Paestum, vor allem aus Zitaten von Vergil, Ovid und Properz über die Schönheit und den Duft der Rosen aus Pestane, kannten jedoch nicht seinen genauen Standort und platzierten es in Agropoli oder Policastro. Im 16. Jahrhundert entstand ein kleines Dorf um die Kirche St. Annunziata. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde eine Straße (die heutige SS18) gebaut, welche den Ort in Nord-Süd-Richtung durchquerend, das Amphitheater in zwei Teile schnitt. Eine frühe Karte zeigt die Ruinen 1732. Die ersten Reliefs, Gravuren und Drucke, die die Tempel und Orte darstellen, wurden ab 1752 hergestellt und veröffentlicht, ungefähr gleichzeitig mit der Wiederentdeckung von Pompeji und Herkulaneum. Die Entdeckungen erregten seinerzeit großes Aufsehen. Eine Expedition in die verwunschene Sumpflandschaft gehörte schon bald zum Programm des kunstbeflissenen Bildungsreisenden auf der sogenannten Grand Tour.

Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Mertens 54. Szaivert/Sear, Griechischer Münzkatalog, Band 1, S. 123
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