Qassiarsuk [ˌqasːiˈɑsːuk] (nach alter Rechtschreibung K'agssiarssuk) ist eine grönländische Siedlung im Distrikt Narsaq in der Kommune Kujalleq.

 Statue von Erik dem Roten in Qassiarsuk mit Narsarsuaq im Hintergrund. Die rekonstruierte Kirche von Brattahlíð

Qassiarsuk liegt an der Stelle, an der Erik der Rote um 985 Grönland besiedelte. Er gründete hier die Siedlung Brattahlíð, die für ihre Kirche bekannt ist, der ersten auf Grönland errichteten Kirche, deren Grundmauern heute noch zu finden sind. Damit war der Ort die erste Ansiedlung der jahrhundertelang in Grönland lebenden Grænlendingar.[1]

Der heutige Ort wurde 1924 von dem Schafzüchter Otto Frederiksen gegründet. An der Stelle fanden sich bereits verlassene Häuser, in denen Skelette lagen, die darauf hindeuteten, dass der Ort keine günstigen Lebensbedingungen aufwies, da der Fjord tief im Inland im Winter vereist war. Bei seiner Neugründung 1924 war Qassiarsuk, dessen Name sich auf den Thing der Nordmänner bezieht, die nach dem zuvor schon für Landwirtschaft genutzten Igaliku die erste Schäfersiedlung im neuzeitlichen Grönland.[2][3] 1930 lebten bereits 53 Menschen in Qassiarsuk. 1936 wurde in Qassiarsuk eine Schulkapelle errichtet. 1940 hatte der Ort 79 Bewohner. 1949 wurde ein Lagergebäude gebaut und später wurde vom KGH ein Laden eröffnet. 1950 wohnten 129 Personen in Qassiarsuk. Zehn Jahre später waren es bereits 154, von denen rund 25 Schafzüchter waren, die über 10.000 Schafe besaßen. Andere Wirtschaftszweige existierten quasi nicht. Lediglich Füchse wurden (zum Schutz der Schafe) gejagt. 1958 wurde eine Werkstatt gebaut und 1960 eine Hebammenwohnung. Ab den 1960er Jahren ging die Einwohnerzahl stark zurück. 1962 wurde das Schulheim errichtet.[4][5] Bei dem von Otto Frederiksens Schwiegersohn Lars Motzfeldt geleiteten Bau fand man im Jahr 1961 durch Zufall den Schädel von Erik dem Roten bei den Bauarbeiten.[6] 1965 wurde eine Telestation errichtet und 1966 ein Versammlungsgebäude. 1966 gab es 32 Schäfer mit insgesamt rund 12.000 Schafen in Qassiarsuk. 1970 lebten nur noch 83 Menschen im Ort.[4][5] Heute ist Qassiarsuk die größte Schäfersiedlung Grönlands und hat als solche den Status eines Dorfs.[7]

Knud J. Krogh: Brattahlíð. Den Store Danske. Lars Motzfeldt: Nogle Smaapluk fra mit Arbejde som Faareholder. Grønlandsposten (1. November 1945). S. 229–232. Einar Lund Jensen, Rasmus Ole Rasmussen: Qassiarsuk. Den Store Danske. ↑ a b Jens Christian Madsen: Udsteder og bopladser i Grønland 1901–2000. Atuagkat, 2009, ISBN 978-87-90133-76-4, S. 41. ↑ a b Pie Barfod: Qagssiarssuk. In: Niels Nielsen, Peter Skautrup, Christian Vibe (Hrsg.): Grønland (= Trap Danmark. Femte Udgave. Band XIV). G. E. C. Gads Forlag, 1970, ISBN 87-12-88316-6, S. 418–419. »Erik den Rødes kranium – fundet ved K'agssiarssuk«. Atuagagdliutit (17. Dezember 1962). S. 4. Narsaq. groenlandkreuzfahrt.de.
Fotografien von:
Hamish Laird - Public domain
Statistics: Position
7623
Statistics: Rank
6126

Neuen Kommentar hinzufügen

CAPTCHA
Sicherheit
794368215Klicken/tippen Sie auf diese Sequenz: 2474
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Google street view

Wo kann man in der Nähe schlafen? Qassiarsuk ?

Booking.com
492.725 Besuche insgesamt, 9.213 Sehenswürdigkeiten, 405 Ziele, 34 besucht heute.