Riquewihr

Riquewihr (deutsch Reichenweier, elsässisch Richawir) ist eine französische Gemeinde mit 1.032 Einwohnern (1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé, zum Kanton Sainte-Marie-aux-Mines und zum Gemeindeverband Pays de Ribeauvillé.

Riquewihr wurde auf Grund seines unversehrt erhaltenen Stadtbildes aus dem 16. Jahrhundert als eines der Plus beaux villages de France (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.

Riquewihr (deutsch Reichenweier, elsässisch Richawir) ist eine französische Gemeinde mit 1.032 Einwohnern (1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé, zum Kanton Sainte-Marie-aux-Mines und zum Gemeindeverband Pays de Ribeauvillé.

Riquewihr wurde auf Grund seines unversehrt erhaltenen Stadtbildes aus dem 16. Jahrhundert als eines der Plus beaux villages de France (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.

Im 8. Jahrhundert gründete ein Franke namens Richo ein Landgut namens Richo villa, aus dem sich der Ort und sein Name entwickelten. Im 10. bis 11. Jahrhundert ging der Ort mit der zugehörigen Gutsherrschaft aus dem Grundbesitz der Grafen von Egisheim-Dagsburg an die Grafen von Horburg über. Diese umgaben den Ort 1291 mit einer ersten Festungsmauer. 1320 erhielt Reichenweier die Stadtrechte.

1324 wurde die Herrschaft Reichenweier an den Grafen Ulrich von Württemberg verkauft. Im Jahre 1397 verlobte sich Graf Eberhard IV. von Württemberg mit Henriette von Montfaucon, die er im Jahre 1407 ehelichte. Henriette war die Erbin des Grafen von Montbéliard. Von diesem Zeitpunkt an gehörte sie neben der Grafschaft Württemberg-Mömpelgard zu den linksrheinischen Besitzungen des Hauses Württemberg. Im Jahre 1495 wurde die Grafschaft zum Herzogtum erhoben. Herzog Georg von Württemberg erlaubte 1534 die Einführung der von Zwingli inspirierten Religionsreform zur Reformierten Kirche. Eine Stiftung Georgs ermöglichte seit 1557 jährlich vier Stipendiaten aus Reichenweier das Studium im Evangelischen Stift in Tübingen.[1]

Im Jahre 1559 führte Herzog Christoph von Württemberg Luthers Lehren ein, um eine religiöse Einheit auf seinen Besitztümern am Rheinufer zu sichern. Zur Herrschaft Reichenweier zählten folgende Orte: Altweier, Beblenheim, Schloss Bilstein, Hunaweier, Mittelweier, Ostheim und Reichenweier. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 setzte dem Ort wie auch anderen im Kriegsgebiet schwer zu. Formal war Reichenweier Witwensitz der 1631 verwitweten Herzogin von Württemberg-Mömpelgard, Anna Eleonora von Nassau-Saarbrücken-Weilburg. Während Kriegswirren musste sie zeitweise fernbleiben, beschloss hier aber ihren Lebensabend. 1680 kam Reichenweier unter die Gewalt von Ludwig XIV., wiewohl es im Besitz Württembergs blieb. 1789, während der Französischen Revolution, schlossen sich die Bürger von Riquewihr der Französischen Republik an, 1796 wurden die Württemberger im Frieden von Campo Formio ausgeschlossen und Riquewihr Frankreich angegliedert[2]. Von 1871 bis 1918 gehörte der Ort als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Kaiserreich und war dem Kreis Rappoltsweiler im Bezirk Oberelsaß zugeordnet, danach wieder zu Frankreich, 1940–1944 war er von Deutschland annektiert. Nach 1945 entwickelte sich der Weinort zum Anziehungspunkt für Touristen. Die Bevölkerung ist bis heute mehrheitlich lutherisch.

Am Neujahrstag 2014 brannten im mittelalterlichen Ortszentrum mehrere historische Fachwerkhäuser nieder.[3][4]

Bevölkerungsentwicklung Jahr 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017 Einwohner 1438[5] 1247 1322 1195 1045 1075 1212 1271 1077 Susanne Dieterich: Württemberg und Frankreich. Geschichte einer wechselvollen Beziehung. Tübingen 2015, S. 172. Informationsflyer des Office de Tourisme du Pays de Ribeauvillé et Riquewihr Badische Zeitung: Riquewihr nach dem Grossbrand - Wie geht es weiter? vom 8. Januar 2014 Badische Zeitung: Bewohner von Riquewihr warten auf den Wiederaufbau; vom 16. Oktober 2014 Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Rappoltsweiler
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