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Das Ruwenzori-Gebirge (im Englischen meist Rwenzori geschrieben) ist mit bis zu 5109 m das dritthöchste Gebirge Afrikas. Es liegt in Ostafrika auf der Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda und gehört zu den drei Gebirgen Afrikas, die Vergletscherungen aufweisen. Wegen seiner hohen ökologischen Bedeutung ist es Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.

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Das Ruwenzori-Gebirge (im Englischen meist Rwenzori geschrieben) ist mit bis zu 5109 m das dritthöchste Gebirge Afrikas. Es liegt in Ostafrika auf der Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda und gehört zu den drei Gebirgen Afrikas, die Vergletscherungen aufweisen. Wegen seiner hohen ökologischen Bedeutung ist es Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.

Vorgeschichte und erste Erkundungen  Die Lage der „Lunae montes“, der legendären Mondberge auf einer Karte aus dem Reisebericht von Thomas Herbert, 1638

Gerüchte um ein schneebedecktes Gebirge in der Mitte Afrikas, das den Nil speise, sind seit langer Zeit bekannt. Der griechische Tragödiendichter Aischylos berichtete etwa 500 v. Chr. erstmals, dass „Ägypten von Schnee genährt“ werde. Wenig später, etwa 450 v. Chr., beschrieb Herodot die Nilquelle als einen See zwischen zwei Berggipfeln, was nach Ansicht einiger Forscher dem Lac de la Lune entspricht. Der griechische Mathematiker, Geograf und Astronom Ptolemäus brachte im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt die legendären „Mondberge“ auf die damaligen Landkarten, in denen er die Quellen des Nils lokalisierte. Bis ins 19. Jahrhundert waren diese Bestandteil der Afrikakarten. Es ist jedoch nicht bekannt, ob und wie die Menschen der Antike Kenntnis vom Ruwenzorigebirge haben konnten, sodass die Gleichsetzung dieser alten mythischen Gebirge mit dem Ruwenzori umstritten ist. Vielfach wurden auch der Kilimandscharo, der Mount Kenya, die Virungaberge hinter den „Mondbergen“ vermutet. Dennoch gibt es einige Parallelen zwischen den Beschreibungen des Ptolemäus und den Gegebenheiten des Ruwenzori, es entspringt auch mindestens einer der Nilzuflüsse im Ruwenzori-Gebirge.[1][2]

Neuzeitliche Entdeckung

Die ersten neuzeitlichen Sichtungen des Gebirges sind umstritten. Mehrere Expeditionen, etwa die von Samuel Baker 1864, Henry Morton Stanley und Romolo Gessi 1876 berichteten von Bergen in dieser Region. Die Beschreibungen blieben aber vage, häufig handelte es sich vermutlich um andere Gebirge. Auch die hier so häufigen Wolken verhinderten eine Entdeckung, mehrere Forscher, etwa Emin Pascha 1886 und Gaetano Casati 1887, befanden sich nahe am Gebirge ohne es zu erblicken. Henry M. Stanley „entdeckte“ den Ruwenzori schließlich am 24. Mai 1888, nachdem ihn zwei Mitglieder seiner Expedition bereits am 20. April gesehen haben sollen. Stanley war von 1889 bis 1890 während einer von ihm geleiteten Expedition auf der Suche nach den Quellen des Nils und sichtete die Gebirgskette aus etwa 100 km Entfernung.[1][2]

Erkundung  Lageskizze der Ruwenzorikette der Expedition von Luigi Amadeo von Savoyen 1906

1889 passierte Stanley den westlichen Fuß des Gebirges, der Expeditionsteilnehmer William Grant Stairs drang bis auf eine Höhe von etwa 3200 m vor. 1891 erreichte Emin Pascha bereits eine Höhe von fast 4000 m. In den folgenden Jahren erreichten zahlreiche weitere Forscher, darunter etwa Jean Jacques David 1904 und Rudolf Grauer 1906, immer größere Höhen.

1906 leitete Luigi Amadeo von Savoyen eine große Expedition zur Erforschung des Gebirges[3]. Fünf Monate lang kartierten die Forscher den Ruwenzori, der Expeditionsteilnehmer Vittorio Sella dokumentierte die bis dahin kaum bekannte Region fotografisch. Im Zuge dessen konnten die alpinistisch erfahrenen Entdecker auch alle wichtigen Gipfel des Ruwenzori erstbesteigen. Dafür wurden neben Wissenschaftlern und Fotografen auch vier Bergführer und etwa hundertfünfzig Träger beschäftigt. Manche Gipfel wurden mehrfach bestiegen, insgesamt verzeichnete die Expedition 30 Gipfelbesteigungen in 40 Tagen. Darüber hinaus konnten wichtige botanische Sammlungen angelegt[4][2] und mehrere neue Tierarten beschrieben[5] werden.

1911 erfolgte die erste Festlegung der Staatsgrenze durch den Ruwenzori durch eine kongolesisch-ugandische Grenzkommission.

Die erste Überfliegung des Ruwenzori durch Gordon Noel Humphreys 1931 verschaffte erstmals einen Überblick über das Gebirge und seine Vergletscherung und war eine wichtige Grundlage für die weitere Erkundung. Humphreys konnte in den folgenden Jahren auch mehrere Gipfel des Ruwenzori besteigen, wobei er mehrere neue Routen eröffnete und viel bislang unerforschtes Gelände kartierte.[2]

Entwicklung des Fremdenverkehrs

Bereits 1942 errichtete die Nationalparkverwaltung auf der kongolesischen Seite des Ruwenzori die ersten Schutzhütten. 1946 wurde die Sektion Uganda des East African Mountains Club gegründet. Ab 1948 wurde mit der Bujukuhütte die erste Hütte auf ugandischer Seite eröffnet, in den nächsten Jahren folgten mehrere weitere.[2]

1987 wurde die Tourismusvereinigung Ruwenzori Mountaineering Services (RMS) gegründet, und führt seither zahlende Kunden über den Central Circuit Trail auf Mount Stanley und benachbarte Gipfel. 2009 wurde mit dem Kilembe Trail ein neuer Weg auf den Gipfel erschlossen, der durch den neu gegründeten Rwenzori Trekking Service (RTS) angeboten wird.

Der Höhepunkt des Tourismus lag in den 1990er Jahren. Zwischen 1988 und 1993 stieg die Zahl der Besucher von unter 400 auf über 1600 jährlich. Als Uganda durch den Kongokrieg in Mitleidenschaft gezogen wurde, litt auch der Tourismus und damit die Wirtschaft der Region. 1997 wurde nach dem Eindringen von Rebellen nach Uganda der Park geschlossen, sodass von 1998 bis 2000 keine Touristen das Gebiet besuchen konnten. Seither beginnen sich die Besucherzahlen zu erholen, liegen aber mit unter 400 (Stand 2004) noch weit unter dem Stand vor dem Krieg.

↑ a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen höb242. ↑ a b c d e Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen OP147. Ludwig Amadeus von Savoyen, Herzog der Abruzzen. Der Ruwenzori, Erforschung und erst Ersteigung seiner höchsten Gipfel. Leipzig, Brockhaus, 1909. Mit 190 von Vittorio Sella aufgenommenen Abbildungen, darunter 35 ganszseitige Bildern und 4 Panoramen, sowie 4 Karten. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Savoyen. u. a. Oldfield Thomas: Description of new mammals from Mount Ruwenzori. Annals and Magazine of Natural History Series 7, Volume 8, 1906; S. 140. (Digitalisat).
Fotografien von:
Manuel Werner, Germany(Wikipedia-Kontakt: de:Benutzer:Werner, Deutschland) - CC BY-SA 2.5
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