Sutri (das antike Sutrium) ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Viterbo in der Region Latium mit 6597 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

 Amphitheater von Sutri Amphitheater: Ansicht von der Villa Savorelli auf dem Tuffsteinhügel Etruskergräber rund um den Tuffsteinhügel

Einige Keramikfunde legen nach Form und Ornament nahe, dass der Tuffsteinhügel bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. besiedelt gewesen sein könnte. Über diese protohistorische Kultur der späten Bronzezeit ist jedoch noch nichts Näheres erforscht.

In der Nähe der Via Cassia wurden eisenzeitliche Grabbeigaben (um 700 v. Chr.) gefunden, doch erst für das 5. Jahrhundert v. Chr. ist im Zusammenhang mit der römischen Geschichtsschreibung eine definitive Zugehörigkeit zur etruskischen Zwölfstädtebund-Stadt Veji unter dem Namen Suthri nachweisbar.

Die Römer gelangten nach der Eroberung Vejis 396 v. Chr. in den Besitz der Stadt, die in erster Linie als militärischer Stützpunkt der von ihnen gegründeten latinischen Kolonie dienen sollte. Nach der Einnahme Roms durch die Kelten 390 v. Chr. gelang den Etruskern eine kurzzeitige Wiedereroberung der Stadt.[1] Nach Titus Livius soll Marcus Furius Camillus Sutri jedoch noch am selben Tag endgültig für Rom zurückerobert haben.[2] Er soll durch die nach ihm benannte Porta Furia in die Stadt eingedrungen sein. In der Folgezeit kam es immer wieder zu Erhebungen der Bevölkerung gegen die Kolonialherren. Während des Zweiten Samnitenkrieges belagerten die mit den Samniten verbündeten Etrusker Sutri in den Jahren 311-310 v. Chr., ohne die Stadt einnehmen zu können. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. wandelte sich Sutri nach Beruhigung der Kampfhandlungen allmählich von einem Militärstandort in eine Landstadt.

Gegen Ende der Römischen Republik wurde in Sutri eine Veteranensiedlung (Colonia coniuncta Iuliae Sutrinae) angelegt. Es kam zu einer wirtschaftlichen Erholung, und die heute noch erhaltene römische Bausubstanz in Sutri wie das Amphitheater stammt mutmaßlich aus dieser Zeit.

Südöstlich der Stadt an der Via Cassia wurden im 19. Jahrhundert die Reste von Katakomben ausgegraben. Sutri gehörte zur Kernzone des Patrimonium Petri, wurde 568 wie ganz Latium von den Langobarden erobert und war seit dem 8. Jahrhundert Teil des Kirchenstaats. 1046 fand hier die bedeutende Synode von Sutri statt.

Wie alle Gemeinden der Umgebung geriet Sutri im Mittelalter in das Tauziehen von Adelsfamilien als päpstliche Lehensträger (Guelfen) um die Kontrolle einerseits und die Bemühungen um kommunale Autonomie andererseits (unterstützt durch die kaisertreuen Ghibellinen). Im 11. und 12. Jahrhundert setzte die päpstliche Fraktion sich durch, und Sutri diente mehreren Päpsten als Refugium im Investiturstreit. Im 13. Jahrhundert schlugen die Ghibellinen Manfreds zurück, und Sutri erhielt 1358 Stadtrecht. 1433 eroberten papsttreue Truppen es zurück. Es kam zu einem Stadtbrand, bei dem der gesamte Borgo zerstört wurde. Sutri fiel unter die unmittelbare Kontrolle der päpstlichen Zentralmacht und verlor im 16. und 17. Jahrhundert, von Kardinälen als päpstlichen Verwaltungsbeamten regiert, an strategischer Bedeutung.

Seit 1870 gehört Sutri wie der gesamte ehemalige Kirchenstaat zum italienischen Nationalstaat.

Bistum Sutri

Nach einer Legende schickte Petrus selbst Romulus als Bischof nach Sutri. Die erste urkundliche Erwähnung eines Bischofs, Eusebius, datiert aus dem Jahr 405. 1435 wurden die Bistümer Sutri und Nepi vereinigt. 1556 bis 1560 war Antonio Ghislieri, der spätere Papst Pius V., Bischof von Sutri und Nepi. 1986 wurden die Bistümer Sutri und Nepi, sowie Orte und Gallese mit dem Bistum Civita Castellana vereinigt. Seit 1991 ist Sutri ein Titularbistum. Titelinhaber ist seit 2011 Antonio Guido Filipazzi. Davor war es Paolo Sardi und von 1991 bis 1996 Christoph Schönborn.

Edward Herbert Bunbury: Sutrium. In: William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography. London 1854. Livius 6,3
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