وادي الملوك

( Tal der Könige )

Das Tal der Könige (arabisch وادي الملوك, DMG Wādī al-Mulūk; auch Wadi el-Muluk, Bibân el-Molûk, Biban el-Muluk) – gelegen in der Nähe des altägyptischen Theben, heute etwa 5 km nordwestlich des Zentrums der oberägyptischen Stadt Luxor – war eine Nekropole im Alten Ägypten, in der bis heute 64 Gräber und Gruben aufgefunden wurden. „KV65“ ist eine Radaranomalie, die als Grab gedeutet wird, aber bis heute nicht weiter untersucht wurde. Altägyptisch wurde das Tal der Könige als Sechet-aat (Sḫt ˁ3t), „großes Feld“, bezeichnet.

Im Tal der Könige sind insbesondere die Gräber der Herrscher des Neuen Reichs (ca. 1550 bis 1069 v. Chr., 18. bis 20. Dynastie) zu finden. Das Tal befindet sich in Theben-West, gegenüber von Karnak, am Rand der Wüste und ist gesäumt von hohen Bergen, namentlich von Weiterlesen

Das Tal der Könige (arabisch وادي الملوك, DMG Wādī al-Mulūk; auch Wadi el-Muluk, Bibân el-Molûk, Biban el-Muluk) – gelegen in der Nähe des altägyptischen Theben, heute etwa 5 km nordwestlich des Zentrums der oberägyptischen Stadt Luxor – war eine Nekropole im Alten Ägypten, in der bis heute 64 Gräber und Gruben aufgefunden wurden. „KV65“ ist eine Radaranomalie, die als Grab gedeutet wird, aber bis heute nicht weiter untersucht wurde. Altägyptisch wurde das Tal der Könige als Sechet-aat (Sḫt ˁ3t), „großes Feld“, bezeichnet.

Im Tal der Könige sind insbesondere die Gräber der Herrscher des Neuen Reichs (ca. 1550 bis 1069 v. Chr., 18. bis 20. Dynastie) zu finden. Das Tal befindet sich in Theben-West, gegenüber von Karnak, am Rand der Wüste und ist gesäumt von hohen Bergen, namentlich von der natürlichen Felspyramide el Korn oder el-Qurn („das Horn“). Nahezu das gesamte Gebiet von Theben-West bildet eine riesige Nekropole. Südlich davon liegt das Tal der Königinnen und dazwischen die Nekropolen Dra Abu el-Naga, el-Chocha, al-Asasif, Deir el-Bahari, Scheich Abd el-Qurna, Qurnet Murrai und Deir el-Medina mit den „Gräbern der Noblen“.

Trotz jahrtausendelanger Aktivität von Grabräubern und Plünderern lieferte das Tal der Könige den Ägyptologen der Neuzeit noch zahlreiche höchst wertvolle Grabungsfunde. Unter anderem wurde hier im Jahr 1922 von Howard Carter das weitgehend unversehrte Grab des Tutanchamun (KV62) entdeckt.

 Faustkeil (im Museum von Toulouse)

Verschiedene Orte des Tals der Könige wurden mindestens seit der mittleren Altsteinzeit von Menschen besiedelt.

Altertum  Eingang zum Tal der Könige Halbtotale des Tals

Die Gegend von Theben wurde bereits während der Ersten Zwischenzeit als königliche Nekropole genutzt.

In at-Tarif, nordöstlich des Tals, entstanden Saff-Gräber von mindestens drei Königen der 11. Dynastie (Antef I., Antef II., Antef III.). Mentuhotep II. baute den ersten Totentempel im Becken von Deir el-Bahari. Ab der 18. Dynastie entstanden zahlreiche Totentempel (Millionenjahrhäuser) in der Ebene vor dem Felsengebirge mit dem Tal der Könige (Ost- und Westtal). Dazu zählen die Totentempel von:

Hatschepsut Amenophis III. Ramses II. (Ramesseum) Ramses III. (Medinet Habu)

Thebanische Fürsten der 17. Dynastie ließen sich in Dra Abu el-Naga zwischen at-Tarif und Deir el-Bahari bestatten. Auch die ersten Herrscher der 18. Dynastie ließen sich wahrscheinlich in Theben-West bestatten.[1] Das erste eindeutig identifizierte Grab im Tal der Könige (KV38) stammt von Pharao Thutmosis I. (1506–1494 v. Chr.). Thutmosis III. verstarb am 17. Februar 1425 v. Chr. Seine Grabstätte (KV34) liegt in einer engen Nebenschlucht. Das Grab von Pharao Ramses I., dem Begründer der 19. Dynastie befindet sich dort, seine Mumie jedoch nicht. Sethos I. (Regierungszeit 1290–1279 v. Chr.), zweiter Herrscher der 19. Dynastie, hat sein Grab im Tal der Könige. Ramses XI. (20. Dynastie) war der letzte Herrscher, der sein Grab im Tal baute, er benutzte es allerdings nicht. In seiner Zeit werden bereits viele Gräber geplündert. Eine systematische Graböffnung und die Suche nach Gold erfolgte schon in der 21. Dynastie, wahrscheinlich von oberster Stelle verordnet. Um die Mumien zu schützen, wurden sie in der 22. Dynastie unter Scheschonq I. aus den Gräbern entfernt und in anderen Gräbern versteckt. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurden offenstehende Gräber von koptischen Christen als Kapellen benutzt.

Neuzeit

1708 besuchte Pater Claude Sicard das Tal und deutete es richtig als Begräbnisstätte der Könige. Die nächsten Besucher waren Richard Pococke (1739), James Bruce (1768) und William George Brown (1792), sie lokalisierten etwa 20 Gräber. Mit Napoleon Bonapartes Ägyptischer Expedition begann die systematische Suche und Öffnung von Gräbern. Am 18. Oktober 1817 entdeckte Giovanni Battista Belzoni das Grab Sethos I. und betrat es. Weitere Graböffnungen erfolgten durch John Gardner Wilkinson, James Burton, Robert Hay und Karl Richard Lepsius. Am 9. März 1898 öffnete Victor Loret das Grab Amenophis’ II. (KV35) und fand dort ein weiteres Versteck mit königlichen Mumien. Victor Loret, Harry Burton, Edward Russell Ayrton und Howard Carter gruben weiter erfolgreich im Tal. Am 26. November 1922 öffnete Howard Carter das am 4. November entdeckte und nur teilweise beraubte Grab von Tutanchamun, KV62. Die Mumie der Ahmose Meritamun wurde 1930 in Deir el-Bahari im Grab TT358 von Herbert E. Winlock entdeckt.1995 legte der US-Ägyptologe Kent Weeks überraschend weitere Gänge in der Anlage von KV5 frei. Die bisherigen Funde von 121 Kammern und die Symmetrie der Anlage bedeuten, dass es sich dabei bisher um das größte im Tal gefundene Grabmal handelt. Die Erforschung ist aber noch nicht abgeschlossen.[2] Im Frühjahr 2005 wurde nahe dem Grab Tutanchamuns eine weitere Grabkammer (KV63) entdeckt. Sie enthielt sieben hölzerne Särge unbekannter Herkunft und zahlreiche versiegelte Tongefäße. Im Januar 2012 wurde die Grabkammer KV64 durch ein Forschungsteam der Universität Basel geöffnet. In einem gut erhaltenen hölzernen Sarg wurde die Mumie einer „Sängerin des Amun“, Nehemes Bastet, gefunden.[3]

N. Reeves, R. H. Wilkinson: Das Tal der Könige. Augsburg 2002, S. 15. KV 5 (Sons of Rameses II). General Site Information. Theban Mapping Project, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Mai 2016; abgerufen am 2. September 2013 (englisch). Pressemitteilung Universität Basel: Short Preliminary Report January 2012: Discovery of a new tomb in the Valley of the Kings, KV 64. Auf: aegyptologie.unibas.ch (Memento vom 29. April 2014 im Internet Archive). vom 16. Januar 2012 (englisch).
Fotografien von:
Tim Adams - CC BY 3.0
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