Göbekli Tepe (türkisch für ‚bauchiger Hügel‘, kurdisch Xirabreşk) ist der Name einer geographischen Erhebung, auf der seit jüngerer Gegenwart die derzeit ältesten bekannten Großbauten der Menschheit archäologisch untersucht werden. Die Funktion dieser prähistorischen Anlagen wird aktuell diskutiert. Am verbreitetsten ist die von ihrem Entdecker Klaus Schmidt etablierte Hypothese, dass es sich um jungsteinzeitliche Bergheiligtümer handelt, deren Errichtung mit einem Arbeitsaufwand einherging, den zu erbringen nur ein gruppenübergreifendes Bündnis in der Lage gewesen sei. Diese Betrachtung ist kognitions-archäologisch konzipiert; das Dasein der Monumente gilt als Beleg der These, dass der Homo sapiens bereits vor zwölftausend Jahren zur Bildung politischer Organisationen befähigt war. Um sie zu veranschaulichen, weist Schmidt auf einen möglichen Zusammenhang Göbekli Tepes mit der sumerischen Genesis hin, der zufolge die OrganisatWeiterlesen

Göbekli Tepe (türkisch für ‚bauchiger Hügel‘, kurdisch Xirabreşk) ist der Name einer geographischen Erhebung, auf der seit jüngerer Gegenwart die derzeit ältesten bekannten Großbauten der Menschheit archäologisch untersucht werden. Die Funktion dieser prähistorischen Anlagen wird aktuell diskutiert. Am verbreitetsten ist die von ihrem Entdecker Klaus Schmidt etablierte Hypothese, dass es sich um jungsteinzeitliche Bergheiligtümer handelt, deren Errichtung mit einem Arbeitsaufwand einherging, den zu erbringen nur ein gruppenübergreifendes Bündnis in der Lage gewesen sei. Diese Betrachtung ist kognitions-archäologisch konzipiert; das Dasein der Monumente gilt als Beleg der These, dass der Homo sapiens bereits vor zwölftausend Jahren zur Bildung politischer Organisationen befähigt war. Um sie zu veranschaulichen, weist Schmidt auf einen möglichen Zusammenhang Göbekli Tepes mit der sumerischen Genesis hin, der zufolge die Organisation der Anuna-Götter begonnen habe, die mesopotamische Steppe Eden zu einer fruchtbaren Gartenlandschaft umzugestalten (Ackerbau, Viehhaltung)

Der Fundort Göbekli Tepe liegt im türkischen Teil Mesopotamiens, 15 Kilometer nordöstlich der südostanatolischen Stadt Şanlıurfa, auf dem mit 750 Metern höchsten Punkt der langgestreckten Bergkette von Germuş. Der Grabungshügel selbst stellt keine natürliche Erhebung dar, sondern ein Tell, der infolge wiederholter Besiedlung entstand. Seine Höhe beträgt ungefähr 15, sein Durchmesser an der Basis rund 300 Meter. Seit Mitte der 1990er Jahre werden seine Inhalte von einem Langzeitprojekt des Deutschen Archäologischen Instituts ausgegraben. Bislang sind etwa 1,5 % des Areals freigelegt;eine vollständige Ausgrabung ist nicht geplant.

Gegenwärtig unterscheidet man zwei Phasen der Entstehung des Hügels. Die erste reicht bis in das 10. Jahrtausend v. Chr. zurück. Aus dieser Epoche, dem frühen Präkeramischen Neolithikum A, auch das Epipaläolithikum genannt, stammen sieben der bislang ausgegrabenen Steinanlagen. Ihre markantesten Teile sind T-förmige Pfeiler mit zumeist kunstvoll herausgearbeiteten Reliefen, die vorwiegend gefährlich wehrhafte, immer aber als Beute geeignete Tiere zeigen. Die ältesten dieser Anlagen sind in Kreisformationen errichtet, deren Pfeiler zwei in der Mitte befindliche umgeben. Aufgrund geophysikalischer Untersuchungen wird vermutet, dass sich weitere 20 Bauten (ca. 11 Pfeiler pro Anlage) unter dem Erdboden befinden.

Aus der zweiten, jüngeren Nutzungsphase (Präkeramisches Neolithikum B – 8800–7000 v. Chr.) fanden sich Anlagen, die aus viel kleineren Pfeilern bestehen und nun auch in rechteckiger Formation aufgestellt worden sind. Ob sie mit Dächern ausgestattet waren und dadurch als Wohnunterkünfte oder Räume für zeremonielle Tätigkeiten hätten dienen können, wird aktuell erforscht. In den nachfolgenden Epochen wurde der Ort offensichtlich aufgegeben. Die Grundmauern eines jüngsten Gebäudes, das auf dem Südplateau entdeckt wurde, stammen erst wieder aus der römischen Zeit.

Fotografien von:
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