Dikilitaş (Sultanahmet)

( Obelisk des Theodosius )

Der Obelisk des Theodosius (auch Obelisk von Istanbul; türkisch Theodosius Obeliski, Mısır Obeliski, Dikilitaş genannt) ist ein altägyptischer Obelisk, der unter Kaiser Theodosius I. nach Konstantinopel gebracht und dort im Jahr 390 n. Chr. im Hippodrom aufgestellt worden ist, dem heutigen Sultanahmet Meydanı.

Pharao Thutmosis III. (1504–1450)

Der Obelisk stammt ursprünglich aus Ägypten, wo ihn ein Pharao der 18. Dynastie Thutmosis III., ca. 1504–1490 v. Chr. zum Anlass seines Naharina-Feldzuges, gegen das Reich der Mitanni östlich des Euphrats, errichten ließ. Durch diese Überschreitung dehnten sich die Grenzen Ägyptens weiter aus als jemals zuvor. Somit wurde dieser Feldzug Thutmosis III. größter militärischer Triumph. Durch die Inschrift auf dem Obelisken „Herr der Jubiläen“ lässt sich zudem noch ableiten, dass der Obelisk eventuell auch anlässlich des Regierungsjubiläums von Thutmosis III. errichtet worden sein könnte.[1]

Der rote Granit, woraus der Monolith besteht, ist in Ägypten nur im Gebiet von Assuan vorhanden, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass sich der Steinbruch des Obelisken von Istanbul in dieser Gegend befindet.

Der ursprüngliche Standort des Granitblocks befand sich an der Querachse des großen Tempels von Karnak, im Süden des siebenten Pylons.

Kaiser Konstantin I. (306–337)

Im Jahre 330 machte Kaiser Konstantin I. Konstantinopel zur neuen Hauptstadt des römischen Reiches. Der Bau des Hippodroms (Pferderennbahn) hatte schon während der Regierungszeit des Kaiser Septimius Severus (193–211) begonnen und wurde in der Regierungszeit Kaiser Konstantin I. erweitert und abgeschlossen.[2]

Um seine neu gegründete Stadt an Wert und Bedeutung gewinnen zu lassen und das Hippodrom auszuschmücken, ließ Kaiser Konstantin I. wertvolle Gegenstände und Monumente aus anderen Städten in seine Stadt bringen, etwa nach Vorbild des Circus Maximus in Rom. Somit wurde auf Befehl des Kaisers ein Obelisk aus Theben nach Alexandria gebracht, um von dort dann nach Konstantinopel auf der Spina des Hippodroms aufgestellt zu werden.

Kaiser Constantius II. (337–361)

Nach dem Tod Kaiser Konstantins I. brachte sein Sohn Kaiser Constantius II. den in Alexandria zwischengelagerten Obelisken anstelle von Konstantinopel nach Rom und ließ ihn dort im Circus Maximus im Jahre 357 aufstellen (Lateranischer Obelisk).

Wann letzten Endes der zweite Obelisk dieses Paares für das Hippodrom in Konstantinopel aus Theben abtransportiert wurde, bleibt zweifelhaft. Jedoch blieb das Vorhaben den Monolithen aus Alexandria nach Konstantinopel zu transportieren unvollendet, aufgrund des Todes vom Kaiser.

Kaiser Julian (361–363)

Kaiser Constantius II. Nachfolger Kaiser Julian übernahm diese unvollendete Aufgabe und wandte sich in einem Brief im Jahre 363[3] an die Bewohner Alexandrias, in welchem er diese zur Übersendung des Obelisken auffordert, welcher am Hafen von Alexandria auf dem Boden liegend verblieben war. Im Gegenzug für die Übersendung des Granitblocks bot Kaiser Julian ihnen eine Statue von sich selbst aus Bronze an. Aus dem Brief gelangt man zudem zu der Erkenntnis, dass Kaiser Constantius II. bereits zu seiner Zeit ein Transportschiff hatte erbauen lassen, um den Obelisken nach Konstantinopel zu bringen.

Wann und ob überhaupt der Forderung von Kaiser Julian nachgekommen wurde, bleibt ungeklärt.

Kaiser Theodosius I. (379–395)

Erst ca. 30 Jahre später wurde schließlich der Obelisk im Jahre 390, während der Regierungszeit von Kaiser Theodosius I., auf der Spina im Hippodrom in Konstantinopel aufgerichtet.[4] Transport und Aufstellung des Obelisken wurden auf dem Sockel des Monoliths, worauf er aufgerichtet wurde, ins Bild gesetzt. Inschriften in griechischer und lateinischer Sprache geben an, dass der Obelisk unter dem Stadtpräfekten von Konstantinopel Proculus in 32 Tagen[5] aufgerichtet worden sei.

Für den Obeliskentransport wurde von der Marmaraküste bis zum Hippodrom eine gesonderte Straße errichtet.[6]

Der Standort des Obelisken im Hippodrom glich dem Standort des Obelisken im Circus Maximus in Rom: mittig auf der Spina.

Laut Erik Iversen: Obelisk in Exile. The Obelisks of Istanbul and England. Bd. 2. 2., København 1972, ISBN 87-12-35883-5, S. 9: zum Anlass des 30. Regierungsjahres. Dagegen Gerda Bruns: Der Obelisk und seine Basis auf dem Hippodrom zu Konstantinopel. Istanbul 1935 (Istanbuler Forschungen 7), S. 21: zum Anlass des 33. Regierungsjahres. Erik Iversen: Obelisk in Exile. Band 2: The Obelisks of Istanbul and England. Kopenhagen 1972, ISBN 87-12-35883-5, S. 14. Der komplette Brief von Kaiser Julian an die Alexandriner in: Erik Iversen: Obelisk in Exile. Band 2: The Obelisks of Istanbul and England. Kopenhagen 1972, ISBN 87-12-35883-5, S. 10 f. Erik Iversen: Obelisk in Exile. The Obelisks of Istanbul and England. Bd. 2. 2., København 1972, ISBN 87-12-35883-5, S. 9. Gemäß der griechischen Inschrift auf dem Sockel des Obelisken. Demgegenüber wird in der lateinischen Inschrift auf dem Sockel die Aufrichtung in 30 Tagen beschrieben. Erik Iversen: Obelisk in Exile. The Obelisks of Istanbul and England. Bd. 2. 2., København 1972, ISBN 87-12-35883-5, S. 12 f. In dem Bericht Istanbulun Taşları: Dikilitaş von M. Turhan Tan gibt Evliya Çelebi an, dass dieser Transport vom Hafen auf den Platz drei Tage gedauert haben soll.
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