Yılanlı Sütun

( Schlangensäule )

Die Schlangensäule war ein Weihegeschenk des Hellenenbundes, das sie nach ihren Siegen über die persischen Invasoren (480 v. Chr. in der Schlacht von Salamis und 479 v. Chr. in der Schlacht von Plataiai) dem Gott Apollon widmeten.

Vermutlich 331 n. Chr. ließ Konstantin der Große die Schlangensäule zum Schmuck seiner neuen Hauptstadt im Hippodrom von Konstantinopel aufstellen.[1] Es gibt verschiedene Angaben darüber, wann der goldene Dreifuß selbst entwendet wurde.

Später soll die Säule in eine dreimündige Fontäne umgewandelt worden sein, wie im Jahre 1422 Reisende beschrieben. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde einer der Köpfe beschädigt. Osmanische Abbildungen dokumentieren, dass die Köpfe vorerst erhalten blieben. Hans Dernschwam, der Mitte des 16. Jahrhunderts nach Konstantinopel reiste, beschrieb die Schlangensäule folgendermaßen:

„Mer ist auf obstandem platz Athmedan ein hoche, gossene, kuppfrene sewle auffgericht, digkher als ein klaffter. Ist drifach gewunden wie 3 schlangen vnd oben heruber gehen drey nattern kopff mit auffgespertten mewlern; ist nichts darbey geschriben. Die turkhen vnd juden sagen ire fabeln, sol ein zawberei sein fwr die nathern, deren vil zw Constantinapol sein sollen, fwr denen man nicht pleiben sunst het mugen.“ (Hans Dernschwam)[2]

Erst im 17. Jahrhundert wurden die Schlangenköpfe abgeschlagen. Ein beschädigter Schlangenkopf befindet sich heute im Archäologischen Museum Istanbul. Die Säule selbst steht (wie etwa auch der Obelisk des Theodosius) bis heute auf dem ehemaligen Hippodrom-Platz. Da, wie in lange bewohnten Städten üblich, die Höhe der Straße allmählich zunahm, war die Inschrift der Säule unter dem Straßenniveau verborgen. 1855 wurde die Basis wieder freigelegt. So steht jetzt die Säule in einer kleinen Vertiefung unter offenem Himmel und ist jederzeit zugänglich. Allerdings leidet sie darunter: Die Bronze korrodiert weiter, und die Inschrift ist zunehmend schlechter lesbar.

Eine Kopie des in Istanbul noch vorhandenen Teils der Säule wurde 2015 gegenüber des großen Altars in Delphi in der Nähe der Basis Atlas 408 aufgestellt.

 Zeichnung der Inschrift von Herrmann Röhl, 1907 Pierre Amandry, Delphi. Franz Babinger (Hrsg.): Hans Dernschwam’s Tagebuch einer Reise nach Konstantinopel und Kleinasien (1553/55). Nach der Urschrift im Fugger-Archiv. 2. Auflage, Duncker und Humblot, Berlin/München 1986, S. 100.
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