Kontext von Málaga

Málaga [ˈmalaɣa] ist die zweitgrößte Stadt in Andalusien und die sechstgrößte Stadt Spaniens. Die Hauptstadt der Provinz Málaga besitzt einen der größten spanischen Flughäfen, einen Handelshafen und eine Universität. Wegen ihres Klimas ist sie eines der wichtigsten Urlaubsziele der Iberischen Halbinsel.

Mehr über Málaga

Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 586384
  • Fläche 394
Verlauf
  • Malaka Gründung und Etymologie

    Málaga wurde ca. im 8. Jahrhundert vor Christus von den seefahrenden Phöniziern gegründet, die die Stadt Malaka nannten. Über die Bedeutung des Städtenamens wird spekuliert: Aufgrund der in der Region im Altertum üblichen Garumfabrikation gehen einige Forscher davon aus, dass der Name von der semitischen Wurzel m-l-ḥ (Salz) abgeleitet ist. Gegen diese Hypothese spricht, dass auf punischen Münzen nicht ḥ, sondern k als dritter Konsonant auftritt; dies lässt auf eine andere Wurzel schließen, nämlich m-l-k (herrschen, Herrscher, König). Da auf den Münzen zudem ein Tetrastyl, ein Tempel mit vier Säulen, abgebildet ist, kann vermutet werden, dass der Name der Stadt im Zusammenhang mit dem Namen des Gottes Melkart steht, der im Übrigen auch im benachbarten Cádiz, ebenfalls eine phönizische Gründung, verehrt wurde. Melkart (oder Melqart) ist aus milk (König) und qart (Stadt) zusammengesetzt und bedeutet Herr der Stadt. Auf diesen Gott könnte der ursprüngliche Name Málagas verweisen.[1]

    Málaga wird römisch

    Málaga war lange Zeit unter der Herrschaft Karthagos, geriet aber im Zweiten Punischen Krieg in den römischen Machtbereich, wo es zunächst zur Provinz Hispania ulterior, nach der Provinzreform des Kaisers Augustus zur Provinz Baetica kam.

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    Malaka Gründung und Etymologie

    Málaga wurde ca. im 8. Jahrhundert vor Christus von den seefahrenden Phöniziern gegründet, die die Stadt Malaka nannten. Über die Bedeutung des Städtenamens wird spekuliert: Aufgrund der in der Region im Altertum üblichen Garumfabrikation gehen einige Forscher davon aus, dass der Name von der semitischen Wurzel m-l-ḥ (Salz) abgeleitet ist. Gegen diese Hypothese spricht, dass auf punischen Münzen nicht ḥ, sondern k als dritter Konsonant auftritt; dies lässt auf eine andere Wurzel schließen, nämlich m-l-k (herrschen, Herrscher, König). Da auf den Münzen zudem ein Tetrastyl, ein Tempel mit vier Säulen, abgebildet ist, kann vermutet werden, dass der Name der Stadt im Zusammenhang mit dem Namen des Gottes Melkart steht, der im Übrigen auch im benachbarten Cádiz, ebenfalls eine phönizische Gründung, verehrt wurde. Melkart (oder Melqart) ist aus milk (König) und qart (Stadt) zusammengesetzt und bedeutet Herr der Stadt. Auf diesen Gott könnte der ursprüngliche Name Málagas verweisen.[1]

    Málaga wird römisch

    Málaga war lange Zeit unter der Herrschaft Karthagos, geriet aber im Zweiten Punischen Krieg in den römischen Machtbereich, wo es zunächst zur Provinz Hispania ulterior, nach der Provinzreform des Kaisers Augustus zur Provinz Baetica kam.

     
    Garum-Fabrik aus dem römischen Malaca.

    Strabon schreibt in seiner Geographie (3, 4) über Málaga, dass die Stadt ein Handelsplatz (Emporium) für die Nomaden der gegenüberliegenden Küste sei und über große Anlagen zur Fabrikation von eingesalzenem Fisch verfüge. Noch zu seiner Zeit hatte die Stadt offenbar ein phönizisches Gepräge. Um 83 n. Chr., unter Kaiser Domitian, wurde Málaga das flavische Stadtrecht verliehen: die Lex Malacitana. Von der Bedeutung der Stadt in römischer Zeit zeugt heute noch ein römisches Theater.

     
    Römisches Theater und Alcazaba

    Die Völkerwanderungszeit bedeutete für die Provinz Baetica, und damit auch für Málaga, wechselhafte Jahre mit wiederholtem Herrschaftswechsel: Nach den Vandalen und den Alanen stritten Westgoten und Oströmer um die Herrschaft. 571 wurde die zur oströmischen Provinz Spania gehörende Stadt bzw. ihr Umland kurzzeitig von Truppen des westgotischen Königs Leovigild besetzt, doch erst um 616 übergaben die Oströmer die Stadt endgültig an die Westgoten.

    Mālaqa

    Die Mauren eroberten Málaga, das sie Mālaqa nannten, 711. Bedeutung erlangte die Stadt dann im frühen 11. Jahrhundert, als die Hammudiden, die sich als rechtmäßige Erben des Kalifats von Córdoba verstanden, hier eine ihrer Residenzen errichteten. Sie erreichten nie mehr als eine Akzeptanz von Seiten der Berber, unter anderem der Ziriden von Granada, welche de facto aber mehr Macht innehatten als ihre Kalifen. 1053 ließ dann der König von Granada, der Zīrīde Bādīs ibn Habbus, den letzten Hammudiden-Kalifen Muḥammad ibn Idrīs ibn 'Alī al-Mahdī vergiften und eroberte die Stadt. Nach seinem Tod regierte hier sein Enkel Tamīn ibn Buluggīn in Konkurrenz zu seinem Bruder 'Abdallāh ibn Buluggīn, dem König von Granada. 'Abdallāh berichtet im Zusammenhang mit den Kämpfen gegen seinen Bruder, dass die Gebiete um Málaga insbesondere von Christen bewohnt worden seien. Tamīn ibn Buluggīn war der erste andalusische Kleinkönig, der von den Almoraviden entmachtet wurde. Nach den Almoraviden kamen die Almohaden, bis Málaga schließlich ins naṣridische Emirat von Granada inkorporiert wurde. Nach der Eroberung durch die Katholischen Könige im Zuge der Reconquista am 18. August 1487 begannen die „Reformen“, um die Stadt in eine neue christliche Ansiedlung zu verwandeln. In muslimischer Zeit lag das jüdische Viertel im Ostteil der Stadt. Der Friedhof befand sich an den Hängen des Gibralfaro. Im frühen 11. Jahrhundert nahm die Stadt zahlreiche vor den intoleranten Berbern aus Córdoba geflohene Juden auf, wie u. a. den berühmten Samuel ha-Nagid. Zur Mitte des 11. Jahrhunderts lebten bei ungefähr 20.000 Einwohnern um die 200 Juden in Málaga. Nachdem die Stadt 1487 von Kastilien erobert worden war, begann eine Zeit der Intoleranz und man nahm alle Juden Málagas als Gefangene. Um 1490 wurde beschlossen, dass die Stadt durch Christen neu zu besiedeln sei. Juden und Muslime hatten Málaga innerhalb von 15 Tagen zu verlassen. Nachweislich verließen 62 Juden die Stadt.[2]

    Málaga in der Neuzeit

    Seit Beginn des 15. Jahrhunderts war Málaga ein Titularbistum. Im Zuge seiner Eroberung des Königreiches Granada durch die Katholischen Könige, wurde das alte Bistum Málaga ab 1485 wiederbelebt. Zunächst residierte der Bischof von Málaga in Ronda, da die Stadt erst 1487 erobert wurde. Als Zentrum einer landwirtschaftlich geprägten Region und durch die Textilindustrie, angefangen mit der Fabrik Industria Malagueña des Industriellen Manuel Agustín Heredia, wurde Málaga im 19. Jahrhundert wohlhabend.

    Im Spanischen Bürgerkrieg

    Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs konnten sich die Republikaner gegen die aufständischen Militärs zunächst durchsetzen. Málaga war allerdings von Beginn an Frontstadt und nur über die Küstenstraße nach Almería mit dem von der Republik gehaltenen Territorium verbunden. Als Hafen der republiktreuen spanischen Marine war die Stadt ein wichtiges strategisches Ziel für beide Bürgerkriegsparteien und so fand 1937 die Schlacht von Málaga statt. Dabei kam es zum Massaker von Málaga, bei dem bis zu 10.000 Menschen starben.

    vgl. José María Blázquez Martínez: Últimas aportaciones a la presencia de fenicios y cartagineses en Occidente. In: Gerión, 25:2, 2007, S. 9–70 (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive). Encyclopaedia Judaica, Band I (Aa-Alp), 2. Aufl., Thomson Gale, Detroit, 2007, ISBN 978-0-02-865929-9, S. 244
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