Kontext von Sikkim

Sikkim (Nepali सिक्किम Sikkim, Bhutia འབྲས་ལྗོངས་ ′Bras Ljongs oder Denjong) ist ein indischer Bundesstaat im südlichen Himalaya zwischen Nepal, China, Bhutan und dem indischen Bundesstaat Westbengalen. Mit einer Fläche von 7.096 Quadratkilometern und gut 600.000 Einwohnern (Volkszählung 2011) ist Sikkim der flächenmäßig zweitkleinste und der Einwohnerzahl nach kleinste Bundesstaat Indiens. Die Hauptstadt ist Gangtok.

Mit einem Wert von 0,696 erreichte Sikkim 2015 den 7. Platz unter den 29 Bundesstaaten Indiens im Index der menschlichen Entwicklung.

Sikkim (Nepali सिक्किम Sikkim, Bhutia འབྲས་ལྗོངས་ ′Bras Ljongs oder Denjong) ist ein indischer Bundesstaat im südlichen Himalaya zwischen Nepal, China, Bhutan und dem indischen Bundesstaat Westbengalen. Mit einer Fläche von 7.096 Quadratkilometern und gut 600.000 Einwohnern (Volkszählung 2011) ist Sikkim der flächenmäßig zweitkleinste und der Einwohnerzahl nach kleinste Bundesstaat Indiens. Die Hauptstadt ist Gangtok.

Mit einem Wert von 0,696 erreichte Sikkim 2015 den 7. Platz unter den 29 Bundesstaaten Indiens im Index der menschlichen Entwicklung.

Mehr über Sikkim

Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 657876
  • Fläche 7096
Verlauf
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    Historische Flagge Sikkims, in Gebrauch 1877–1914 und 1962–1967

    Aufgrund seiner exponierten Lage, die einen guten Zugang von Indien nach Tibet ermöglichte, erlangte Sikkim frühzeitig strategische Bedeutung. Von 1641 bis 1975 war Sikkim ein Königreich unter dem Chogyal (tib.: chos rgyal; „Dharmakönig“). Seit dem Ende des Gurkha-Krieges (1814–1816) übte die Britische Ostindien-Kompanie einen gewissen Einfluss in Sikkim aus. 1835 musste Sikkim einen Teil der Region Darjeeling an die Kompanie abtreten. 1849 und 1861 folgten weitere Gebietseinbußen – eine Gefangennahme von britischen Staatsangehörigen diente als Vorwand. Ferner musste der Kompanie volle Handelsfreiheit zugestanden werden. In den Folgejahren gingen Einfuhr und Ausfuhr (meist Holz) stark zurück. 1861 wurde Sikkim mit dem Vertrag von Tumlong de facto ein Protektorat des Vereinigten Königreiches.[1]

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    Historische Flagge Sikkims, in Gebrauch 1877–1914 und 1962–1967

    Aufgrund seiner exponierten Lage, die einen guten Zugang von Indien nach Tibet ermöglichte, erlangte Sikkim frühzeitig strategische Bedeutung. Von 1641 bis 1975 war Sikkim ein Königreich unter dem Chogyal (tib.: chos rgyal; „Dharmakönig“). Seit dem Ende des Gurkha-Krieges (1814–1816) übte die Britische Ostindien-Kompanie einen gewissen Einfluss in Sikkim aus. 1835 musste Sikkim einen Teil der Region Darjeeling an die Kompanie abtreten. 1849 und 1861 folgten weitere Gebietseinbußen – eine Gefangennahme von britischen Staatsangehörigen diente als Vorwand. Ferner musste der Kompanie volle Handelsfreiheit zugestanden werden. In den Folgejahren gingen Einfuhr und Ausfuhr (meist Holz) stark zurück. 1861 wurde Sikkim mit dem Vertrag von Tumlong de facto ein Protektorat des Vereinigten Königreiches.[1]

    Anfang 1888 fielen Tibeter in das Land ein und besetzten das Fort Lingtu. Die Besatzer wurden jedoch durch ein vom Vizekönig von Indien sofort ausgesandtes Expeditionskorps wieder vertrieben. Der Raja, ein Pensionär der britischen Regierung, der aber den Tibetern nahestand, wurde danach von den Briten noch weiter beschränkt, während die chinesische Regierung die Handlungsweise ihrer Beamten desavouierte. Zu jener Zeit hatte Sikkim ca. 75.000 Einwohner, die überwiegend dem Volksstamm der Lepcha angehörten. Mit der Einrichtung der Fürstenkammer als Vertretung der Fürstenstaaten in Britisch-Indien im Jahre 1920 erhielt auch der Chogyal eine Vertretung darin. Nach der indischen Unabhängigkeit 1947 wurde Sikkim wie auch alle anderen Fürstenstaaten formal unabhängig. Keiner der Fürstenstaaten konnte die Unabhängigkeit jedoch über längere Zeit behaupten, und dies erschien auch keine realistische Option. Nach und nach schlossen sich die Fürstenstaaten Indien oder Pakistan an.

     
    Historische Flagge Sikkims von 1967 bis 1975

    Am 5. Dezember 1950 kam es zum Abschluss eines Vertrages zwischen Sikkim und Indien, nach dem Sikkim ein Protektorat Indiens wurde. Sikkim behielt Selbstverwaltung in inneren Angelegenheiten, während Außenpolitik und Verteidigung durch Indien übernommen werden sollten. Indien behielt sich auch ausdrücklich das Recht vor, bei Bedarf Truppen im Land zu stationieren. Sikkim wurde vollständig in das indische Zoll- und Wirtschaftsgebiet eingeschlossen.[2]

    1973 kam es zu einem Umsturzversuch durch die nepalesische Bevölkerungsgruppe, den der indische Geheimdienst unterstützt hatte.[3] Daraufhin marschierten indische Truppen ein. In Sikkim wurde die konstitutionelle Monarchie eingeführt. Indien übernahm auch die interne Verwaltung des Landes. Am 1. März 1975 erhielt Sikkim den Status eines assoziierten Staates der Indischen Union.

    Am 14. April 1975 wurde eine von Indien stark beeinflusste Volksbefragung durchgeführt, bei der sich 60.000 von ca. 97.000 Wahlberechtigten für einen Beitritt zur Indischen Union aussprachen. Nur 1.500 Stimmberechtigte stimmten gegen den Beitritt. Am 16. Mai 1975 erklärte Sikkim unter der Führung des Chief Ministers Kazi Lhendup Dorji Khangsarpa seinen Beitritt zu Indien als dessen 22. Bundesstaat. Der König Palden Thondup Namgyal wurde des Landes verwiesen, da er den Beitritt zu Indien nicht anerkannte. Er floh daraufhin nach Kalkutta und verstarb 1982 in New York.[4] Sein Nachfolger und Sohn Wangchuk Namgyal erkannte die indische Oberhoheit an und durfte daher 1985 das Land wieder betreten. Der anschließende Streit zwischen Indien und dem benachbarten China um die Anerkennung dieses Schritts wurde erst im April 2005 vertraglich beigelegt.

    Am 18. September 2011 ereignete sich in Sikkim ein schweres Erdbeben der Stärke 6,9.

    Chakrabarti Anjan: Migration and Marginalisation in the ‘Himalayan Kingdom’ of Sikkim. In: Journal of Exclusion Studies. Band 2, Nr. 1, 2012, ISSN 2231-4555, S. 30–36, doi:10.5958/j.2231-4547.2.1.002 (englisch, online). Leo E. Rose: India and Sikkim: Redefining the Relationship. In: Pacific Affairs. Band 42, Nr. 1. University of British Columbia, 1969, S. 32–46, JSTOR:2754861 (englisch). Duff, Andrew: Sikkim. Requiem for a Himalayan Kingdom, Random House India 2015. Sara Wheeler: The story of Sikkim’s last king and queen reads like a fairy tale gone wrong. In: Spectator.co.uk. 1. August 2015, abgerufen am 12. September 2017 (englisch).
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